Die Praktische Ausbildung PrA ist ein wichtiger Baustein für eine inklusive Arbeitswelt.
Sie ermöglicht es Jugendlichen mit besonderen Herausforderungen, eine fundierte Berufsausbildung zu absolvieren und sich nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von engagierten Lernenden, die mit praxisnaher Unterstützung zu wertvollen Fachkräften heranwachsen.
Ein Beispiel für eine erfolgreiche PrA-Ausbildung ist Mischa Fust. Seit Sommer 2024 absolviert der 16-Jährige eine Ausbildung zum Praktiker PrA Betriebsunterhalt im Werkhof Kirchberg. «Ich mag die Abwechslung und dass wir oft draussen sind. Die Arbeit macht mir richtig Spass», erzählt er begeistert. Seine Aufgaben reichen vom baulichen Unterhalt von Strassen und Wegen bis hin zur Pflege von Geräten und Maschinen.
Unternehmen profitieren von Lernenden wie Mischa. Reto Bernhardsgrütter, Leiter des Werkhofs Kirchberg, bestätigt: «Mischa hat uns schon beim Schnuppern überzeugt. Er ist engagiert, pflichtbewusst und passt gut ins Team.
In der PrA-Ausbildung haben Lernende die gleichen Aufgaben wie alle anderen, angepasst an ihre individuellen Stärken.»
Für Unternehmen ist die Ausbildung von PrA-Lernenden eine Investition in qualifizierte Fachkräfte, und das noch sozial nachhaltig. Das obvita Job Coaching unterstützt dabei sowohl Lernende als auch Betriebe. Rita Diener, Job Coach bei obvita, erklärt: «Die PrA-Ausbildung ist ideal für Jugendliche, die in einer klassischen Lehre noch nicht bestehen würden, aber mit praxisnaher Förderung und Begleitung schaffen sie den Einstieg ins Berufsleben.»
Als Job Coach kümmert sie sich bei obvita um Mischa und weitere etwa 20 Jugendliche in unterschiedlichen Ausbildungsverhältnissen im ersten Arbeitsmarkt. «Die Jugendlichen haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Eignungen – können aber mit unserer Begleitung ganz normale Ausbildungen im ersten Arbeitsmarkt auf verschiedenen Leistungsstufen absolvieren.» Lernende auf der Ausbildung Stufe PrA (Praktische Ausbildung) besuchen nicht die öffentliche Berufsschule, sondern je nach Beruf die Berufsschulen von obvita, Valida oder HPV Uzwil-Flawil – so sind sie einmal pro Woche vor Ort.
Nach Abschluss der zweijährigen Ausbildung stehen den Absolventen und Absolventinnen verschiedene Wege offen: der direkte Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt, eine Anstellung im Ausbildungsbetrieb oder eine weiterführende EBA- oder EFZ-Lehre.
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Praktische Ausbildung PrA – eine Chance für Betriebe
Die PrA-Ausbildung richtet sich an Jugendliche, die noch nicht bereit für eine EBA-Lehre sind. Sie wird von der Invalidenversicherung (IV) finanziert und durch den Branchenverband INSOS organisiert. Unternehmen profitieren von motivierten Lernenden, individueller Begleitung und der Möglichkeit, langfristig qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen.